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Geburtstagsparty - 11 Jahre StattGarde Colonia Ahoj e.V.

2014
 
Geburtstagsparty gegen das Vergessen!
11 Jahre StattGarde Colonia Ahoj e.V. im Gloria-Theater
Köln. Der 31.03.2003 sollte Köln und seinen Karneval verändern, denn dieser Tag ist der Geburtstag der StattGarde Colonia Ahoj. Veränderung hat dieser Verein auf jeden Fall gebracht, und zwar eine klar zum Positiven im kölschen Fasteleer. Und so hatten die StattGardisten um ihren Kapitän und Präsidenten André Schulze Isfort genau an den Ort eingeladen, an dem ihr erster Auftritt stattfand. Damals auf der Gloria-Sitzung hat man vor Aufregung schon eine Stunde vor dem Auftritt parat gestanden, heute undenkbar, so gefragt wie die StattGarde mittlerweile in Köln und Umgebung ist. Heute braucht man kaum noch jemandem diese staatse Truppe zu erklären und wer sie zum ersten Mal erlebt, der wird sie sicher nie wieder vergessen.



Zur Eröffnung sang der Shanty-Chor der StattGarde natürlich das StattGarde-Lied und ein eigens geschriebenes Geburtstagslied, das mit großer Begeisterung im vollen Gloria-Theater angenommen wurde. Durch das kurzweilige Programm, bei dem es nicht immer nur lustig zuging, führte Aaron Knappstein, 1. Offizier der StattGarde.



 
Unter den Gästen konnte Präsident André Schulze-Isfort unter anderem Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach, Zugleiter Christoph Kuckelkorn, Thomas Brauckmann (Bannerhär der Kölner Narren-Zunft von 1880 e.V.), Sigrid Krebs (Presse Festkomitee), Bernd Höft (Protokoll Festkomitee), Kurt Feller (Räuber) und viele mehr begrüßen. In seiner Eröffnungsrede bezeichnete er die StattGarde als seine „kleine“ Groß-Familie, eine treffende Bezeichnung, wenn man alleine die herzliche Begrüßung der Mitglieder untereinander erlebt.

Ganz besonders wurde ein weiblicher Gast begrüßt, um den wir uns in der vergangenen Session große Sorgen gemacht haben. Mit lang anhaltenden stehenden Ovationen und Jubel konnten die Stattgardisten die Mottoqueen Marie-Luise Nikuta begrüßen, die es sich nicht nehmen ließ, Ihr Mottolied der Session 2014 zu singen. Nach eigenen Angaben ist sie zu 70 Prozent wieder die „Alte“, aber die fehlenden 30 Prozent fielen keinem auf.
 



 
Auch nach 11 Jahren sind in der  StattGarde noch alle 12 Gründungsmitglieder mit Spaß an der Sache dabei. Der Präsident, selber Gründungsmitglied, hat damals nicht mit diesem Erfolg gerechnet und ist stolz auf die Leistung seiner mittlerweile 140 Mitglieder starken Truppe.
Über den Abend verteilt präsentierte Jörg Michaelis, das „Kamerakind“ der StattGarde, seinen Rückblick auf einen kometenhaften Aufstieg in den letzten 11 Jahren. In drei Abschnitten aufgeteilt konnten die Gäste Einblicke und Wissenswertes über diesen Verein erhalten. Ein unterhaltsamer Film, der hoffentlich noch viele Male zu sehen sein wird. Herrlich die beiden Stattgardisten, die mit herrlichstem Kölsch ihre Erlebnisse kommentierten.

Nach dem ersten Teil ging es zunächst zum Essen. Jetzt könnte man meinen, bei einer solchen Geburtstagsfeier gäbe es das übliche Buffet und Torte. Doch weit gefehlt, ok die Torte gab´s schon, aber in den Wärmebehältern fand man das traditionelle Essen: „Fischstäbchen mit Spinat und Pürree“ 
 
 
Nach der Pause ging es mit dem nächsten Beiboot, der Bordkapelle, weiter im Programm, die einen kleinen Einblick in ihr Repertoire gaben. Natürlich durfte das erste Lied, das die Kapelle bei Ihrer Gründung gespielt hat, nicht fehlen „Seemann, lass das träumen“. Wo die Bordkapelle spielt, da steht der Saal schnell Kopf, so auch im Gloria. Als die Rufe nach Zugabe immer lauter wurden, musste Kapellmeister Roland Steinfeld zugeben, dass man nach Aschermittwoch sich doch heimlich auf diesen Moment vorbereitet hatte. Zu Helene Fischers Hit „Atemlos“ sang der ganze Saal mit.



Nach dem zweiten Teil des StattGarde-Films betrat der Vorstand erneut die Bühne, denn zahlreiche Ehrungen standen auf dem Plan. Doch zuerst gab es eine gute Neuigkeit vom Präsidenten zu verkünden. Auf die Bühne wurde das Team der alten „Ständigen Vertretung“ des Pittermännchens auf der Aachener Str. gebeten. Doch schnell stellte sich heraus, nicht nur, um für ihre langjährige Treue zur StattGarde geehrt zu werden, nein die Crew des Pittermännchens hatte eine super Neuigkeit für die Gardisten. Denn ab diesem Jahr wird die Crew die neue Ständige Vertretung, den „Leuchtturm“, übernehmen. Der Wirt des Leuchtturms gibt nach 40 Jahren, die er die Kneipe gegenüber der Wolkenburg geführt hat, die Leitung ab. Und so kommt wieder zusammen, was zusammen gehört. Diese Nachricht wurde mit großem Jubel aufgenommen.

Danach galt es „Danke“ zu sagen an die drei Gesellschaften, die als Bürgen der StattGarde auf ihrem Weg ins und im Festkomitee Kölner Karneval ihre Unterschrift geleistet hatten. Mit einer Ehrenurkunde bedankten sich die Stattgardisten bei Reinhold Masson von der KKG Blomekörfge 1867 e.V., wo der erste Auftritt der StattGarde im organisierten Karneval im Blaue Funken-Turm stattfand, Udo Beyer, Präsident des KKV „Unter Uns“ von 1948 e.V., der leider erkrankt war, und Markus Wallpott, Präsident der Bürgergarde Blau-Gold von 1904 e.V. Köln. Alle drei Gesellschaften unterstützen die StattGarde in ihrer Arbeit.

Nun war es soweit, der Höhepunkt des Abends war gekommen, die Verleihung des „Hans-David-Tobar“ Preises. Aaron Knappstein erklärte zunächst die Entstehung des Preises, der erstmals aus Anlass des 11. Geburtstags verliehen werden sollte. Aaron Knappstein erzählte über die Namensfindung. Hans David Tobar ,1888 jüdischen Glaubens in Köln geboren ,war in Köln bekannt als der „Verdöttschte Jüd“. Von 1914 bis 1923 war er Mitglied der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V., wie man aus den Feldpostkarten, die sich im Besitz der Funken befinden, entnehmen konnte. Von 1923 bis 1933 trat er auf allen damaligen Kölner Bühnen im Karneval auf und durch das Auftrittsverbot durch die Nationalsozialisten und die Machtübernahme 1939 war er gezwungen, mit seiner Familie nach New York auszuwandern. 1956 verstarb Tobar in New York, ohne noch einmal in seiner Heimatstadt gewesen zu sein.

Umso größer war die Freude, dass die Tochter von Hans David Tobar, Lilo Cordaro, gemeinsam mit Ihren Enkeln nach Köln gekommen war. Sie war begeistert von der Idee, diesen Preis nach ihrem Vater zu benennen. Schon die Tage vorher hat sie bei einem Stadtrundgang von „ihrem“ Köln erzählt. Am Tag hatte sie sich auf Einladung von Bürgermeisterin Elfie Scho-Antwerpes gemeinsam mit Präsident André Schulz-Isfort ins goldene Buch der Stadt eintragen dürfen.

Der Hans-David-Tobar-Preis 2014 ging an Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach, der sich seit seinem Amtsantritt für zahlreiche Veränderungen und Neuerungen im Kölner Karneval als Mitinitiator der Aufarbeitung der „dunklen“ Vergangenheit im dritten Reich und seinem Einsatz für Toleranz und Integration eingesetzt hat. In seiner Dankesrede betonte Markus Ritterbach die Wahl des neuen Mottos „Social Jeck…“, was für ihn dafür steht, dass der Karneval niemanden ausschließt. Treffender kann man den Karneval nicht bezeichnen, als dass egal ist, wie man lebt und „scheiß egal“ wie man liebt, in Köln feiert jeder Karneval auf seine Weise und das ist gut so.

Lilo Cordaro ließ es sich nicht nehmen und kam noch einmal auf die Bühne, um dem Preisträger persönlich zu gratulieren. Dieser hatte noch eine Überraschung für die Enkel von Frau Cordaro dabei. Er lud die beiden für 2015 ein, auf seinem Wagen den Rosenmontagszug und damit den kölschen Fasteleer live zu erleben. Und in unbürokratischer Absprache mit seinem Zugleiter Christoph Kuckelkorn lud er die StattGarde Colonia Ahoj ebenfalls zur Teilnahme am Rosenmontagszug 2015 ein. Eine Nachricht, die großen Jubel unter den Gästen auslöste. Ein tolles Geschenk zum jecken elften Geburtstag!

Zum Abschluss der Preisvergabe präsentierte der Shanty-Chor noch ein Lied von Hans-David Tobar, das schon seit Jahrzehnten nicht mehr in Köln zu hören war. Und André Schulze Isfort ernannte Lilo Cordaro zum Ehrenmitglied der StattGarde Colonia Ahoj, eine Ehre, die sie dankend annahm.



Der Abend stand nicht nur für die Preisverleihung und die Geburtstagsfeier, sondern auch für den guten Zweck. Seit vielen Jahren unterstützt die StattGarde den gemeinnützigen Verein „LOOKS e.V.“ und seine Einrichtungen für junge männliche Prostituierte. Die stolze Spendensumme von 3.333,33 Euro konnten per Scheck überreicht werden.

Zum großen Finale betraten die „Drei Liköre“, ein Gesangstrio - bestehend aus StattGardisten, die Bühne und sorgten mit bekannten, nicht nur kölschen, Melodien für einen runden Abschluss mit Konfettiregen. An der Theke ging die Party dann noch einige Stunden weiter, wie es sich für den 11. Geburtstag einer Kölner Karnevalsgesellschaft gehört.

Text und Fotos: Kurt Braun

Geburtstagsparty - 11 Jahre StattGarde Colonia Ahoj e.V.

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