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Tönnisberger-Vereinsausflug „Fahrt ins Lila“

2014
 
Tönnisberger-Vereinsausflug „Fahrt ins Lila“ 2014
„Bei der Tour de Eifel klapperten für die Kreisstadt-Karnevalisten am rauschenden Bach alle Mühlen“
Siegburg. „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“, jeder kennt dieses Kinderlied.
Aber wie funktionierte eigentlich damals eine echte mit Wasserkraft betriebene Zermahlanlage? Mit investigativen Hintergrund startete die Siegburger Karnevalsgesellschaft „Die Tönnisberger“ 1968 e.V. ihren traditionellen Vereinsausflug „Fahrt ins Lila“. Bekanntlich wird in Reihen des lila-weißen Bürgervereins zur Förderung des Siegburger Karnevals nicht nur zur Narrenzeit kräftig heimatliches Brauchtum, sondern stets neben der Vereinsarbeit auch intensiv Spaß und Geselligkeit untereinander gepflegt.


 

Abenteuerlustig wie eh und je, machte sich die jecke Truppe aus dem einstigen Siegburger Töpferviertel unter der Leitung von KG-Präsident Norbert Caspar und mit zahlreich gemeldeten Gästen diesjährig in die Vulkaneifel auf. Als Tourziel für einen amüsanten und gleichsam lehrreichen Erlebnistag war, nahe des Nürburgrings zur Besichtigung das Historische Birgeler Mühlenzentrum im Oberen Kylltal auserkoren.
Die weit über deutsche Grenzen hinaus bekannte und denkmalgeschützte Dorfmühle übernahm Chefmüller Erwin Spohr, eigentlich ausgebildeter Heizungs- und Sanitärfachmann, Anfang der 90er Jahre mit Auflage zum Erhalt von der alteingesessenen Müllerfamilie Reifferscheid. Daraus schuf der Unternehmer mit seinem Team ein einzigartiges funktionsfähiges Technikmuseums-Areal mit angrenzendem Romantik-Hotel. Vormittags trafen die „Tönnisberger“ vor Ort ein. Nach freudiger Begrüßung durch Firmenboss Erwin, ein echtes Eifeler Original (unverkennbare Markenzeichen: langhaariger Blondschopf unter schwarzem Schlapphut), stellte er der wissbegierigen Gruppe „Museumsführer Alfred“ als fachkundige Leitung zur Seite. Zuerst ging es in die Getreidemühle aus dem 13.Jahrhundert, wo hauptsächlich Vollkornmehl für den Bedarf der hauseigenen Mühlenbäckerei gemahlen wird. Bis 1917 drehte der Mühlbach noch die Holzwasserräder, heutzutage wird der Mechanismus aber effektiver mit einer leistungsstärkeren Turbine betrieben. Die über vier Stockwerke verlaufende Konstruktion zeigte deutlich, welch anstrengende Arbeiten die früheren Generationen leisten mussten, bis aus mühsam geernteten und gedroschenen Korn gewünschtes Mehl gelingt. Die nächste Station war die höfliche Schnapsbrennerei, die sich im Festsaaltrakt befindet. Keine Angst, hier köchelt nichts „schwarz“ wie zur Prohibition in Großvaters umgebauter Milchkanne im Keller. Dank des verliehenen Brenn- und Zollrechts wird hier seit 2003 durch Familie Spohr eifrig und legal nach Geheimrezepturen destilliert. Die aufwändig restaurierte Brennanlage bestochen sie mit Holz. Natürlich wurden auch einige leckere Kostproben der hergestellten Gourmet-Liköre und Brände an die Tönnisberger Gäste ausgeschenkt. In der urigen Balkenwerk-Halle, wo in der Fastelovendszick ebenfalls der heimische Sitzungskarneval ausgetragen wird, gaben sich bereits zahlreich befreundete Kölner Topstars die Klinke in die Hand. Nach schmackhaftem Mittagessen im Wirtshaus „Zum Sägewerk“ führte der Weg in die fast 200-jährige funktionstüchtige Ölmühle. Die antiquaren Gerätschaften, hatte Spohrs Mannschaft in Selfkant erstanden und im altem Fachwerkgemäuer originalgetreu wieder aufgestellt. Aus feinsten Eifeler Rohprodukten werden hier kaltgepresste Raps-, Haselnuss- und Kürbiskernöle gewonnen. Die nächste Abteilung war die geschichtsträchtige Sägemühle, die immer noch bestehende Intaktheit der Gattersäge wird anhand von Bretterschnitten aus meterdicken Baumstämmen unter Beweis gestellt. Zudem wurde die alte Schmiede gezeigt. Vorbei an ausgedienten landwirtschaftlichen Maschinen folgte es weiter in die Senfmühle. Vorort gab’s für die Kreisstadt-Karnevalisten nicht nur viel über die Mustard-Herstellung zu erfahren, es ließen sich auch wunderbar eigens kreierte Geschmacksrichtungen selber ausprobieren. Hier wurde auch daran erinnert, das „Mostrich“ als altertümliches Heilmittel galt und erst im Laufe der Zeit als Gewürz nutzte. Nächstes Ziel war das mehr als drei Jahrhunderte überdauerte Backhaus. Die Bäckerei stammt ursprünglich aus dem Westerwald. Dort wurde sie sorgfältig abgetragen und in Birgel wieder 1:1 errichtet. Nach Omas Rezept wird in zwei holzbefeuerten Steinöfen Mühlen-Brot selbstgebacken. Anschließend besichtigten die Siegburger Jecken das ansässige Standesamt auf dem Gehöft. Im rustikalen Ambiente kann man nach Voranmeldung im Trauzimmer heiraten, die heimeligen Räumlichkeiten aber auch für mittelgroße Feiern oder Seminare buchen. Unter den Mitreisenden waren aber trotz des fröhlichen Anlasses leider keine kurzentschlossenen Ja-Wort-Paare auszumachen. Zur Kaffeezeit schritten die närrischen Mühlenbesucher zurück ins „Sägewerk“. Im museumsreifen Umfeld ließen die Eifelgäste bei Apfelkuchen, Kaffee, Tee und anderen Erfrischungen staunend all das Gesehene noch einmal Revue passieren. Alle Beteiligten sind sich einig, das es mit besonderem Dank an die Tourplaner, wieder ein wunderschöner, erlebnisreicher Vereinsausflug war. Mit einigen Fläschchen edelster Hausspirituosen, Öle, hausgebackenem Brot und selbstgemachtem Mühlensenf als Mitbringsel aus dem Hoflädchen im Gepäck, traten die Lila-Weißen bereits mit Vorfreude auf die kommende „Fahrt ins Lila“ 2015 die Heimreise nach Siegburg an. Vielleicht ist auf der nächsten Route der eine oder andere Leser mit von der Partie. Wer nämlich Spaß und Interesse hat, Mitglied bei den „Tönnisbergern“ zu werden und am fröhlichen Vereinsleben der KG teilhaben möchte, melde sich bitte für weitere Informationen bei der KG-Geschäftsstelle Wolfgang Burghardt, Sandweg 32, 53721 Siegburg (Tel. 02241/65232) oder E-Mail: toennisberger@arcor.de. Infos im Internet unter:www.dietoennisberger.de  

Michael Caspar (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der KG „Die Tönnisberger“ 1968 e.V.)

Tönnisberger-Vereinsausflug „Fahrt ins Lila“

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