Die „Tönnisberger“ verliehen den „Vajabunde“ das Goldene Herz 2015
Siegburg. Die Jecken im Siegburger Schützenhaus bekamen bei der Großen Prunksitzung der Siegburger Karnevalsgesellschaft „Die Tönnisberger 1968 e. V.“ wieder einiges geboten. Zum Sessionsmotto der KG „En Sieburch schlägt op jede Fall, uns Hätz rond öm de Uhr för`n Karneval“ hatte das emsige Lila-Weißen-Literatenteam perfekte Vorarbeit geleistet und ein Programmpotpourri der Extraklasse zusammengestellt.
So jagte nach Einmarsch des Elferrats und der Begrüßung durch KG-Sitzungspräsident Norbert Caspar im Verlauf der Veranstaltung ein Highlight das Nächste. Mit Gardetänzen und Akrobatik brachte das Kölner Spitzentanzcorps „Original Matrosen vum Müllemer Böötche“ als „Eisbrecher“ die Gästeschar auf richtige Betriebstemperatur. Entsprechend vorgeglüht hatte „Et Lisbeth“ (Typenredner „Eff-Jott“ Frings) leichtes Spiel und trieb mit kernigem Wortwitz allen Besuchern die Lachtränen in die Augen.
Mit besonderen Ehren wurden die sympathischen Kreisstadt-Tollitäten Prinz Frank II. und Siegburgia Martina I. mit ihrem Gefolge empfangen. Als Überraschungsgag, auf den Beruf des Narrenregenten gemünzt, grüßte der Gastgeber-Elferrat als „Floriansjünger“ mit amerikanischen Feuerwehrhelmen ausstaffiert und stand mit Minifeuerlöschern und Feuerwehrabsperrband Spalier. Als die Karnevalsband „Vajabunde“ loslegte, hielt es niemanden mehr auf den Sitzen. Zu ihren Gassenhauern „Kölsche Lambada“, „Muttersproch“, „Hück es uns Naach“ und „Arschkruffe“ wurde ausgiebig mitgesungen, getanzt und mitgeklatscht. Im Anschluss verliehen im feierlichen Rahmen des Events Bürgermeister und Protektor des Siegburger Karnevals Franz Huhn und Tönnisberger-Oberhaupt Norbert Caspar der fünfköpfigen Gute-Laune-Combo aus Köln-Porz den KG-Rheinlandorden „Das Goldene Herz 2015“. Bekanntlich wird den jeweiligen Karnevalisten eine große Ehre zugesprochen, wenn die Tönnisberger, wo unter den Mitgliedern ebenso sozialer Einsatz neben karnevalistischem Wirken einen hohen Stellenwert einnimmt, deren Aktivitäten nach strengen Auswahlkriterien „in echtem Gold aufwiegt“. Voraussetzung für die seit 1972 vergebene Auszeichnung ist außergewöhnliches soziales Engagement. Die Geehrten setzen sich für karitative Projekte und Institutionen ein. Besonders liegt ihnen die Unterstützung des Porzer Kinderkrankenhauses am Herzen, wo im dortigen Schlaflabor intensive Forschungsarbeit und Präventionsmaßnahmen gegen die Ursachen des „Plötzlichen Kindstodes“ betrieben werden. Mit Benefizveranstaltungen und Spendenaktionen brachten sie bisher einen Erlös von mehr als 112.000 Euro zusammen, mit denen unkompliziert humanitäre Hilfe geleistet werden konnte.
Ebenso unterstützte die Musikgruppe die Organisationen „Zartbitter“ Köln e. V. (beratende Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die Opfer von sexuellem Missbrauch geworden sind), den Förderverein für krebskranke Kinder Köln e. V., „Himmel und Ääd e. V.-Kindersielcher en Nut“, die „Porzer Suppenküche“ für Sozialschwache und Obdachlose, den Hospizverein, verschiedene Altenzentren sowie der Aktion „Wir helfen“, die sich für Jugendprojekte engagiert. Auch weitere Glanzpunkte hielten die Saaljecken in bester Feierlaune. Die „Poppelsdorfer Schloss-Madämcher und Schloss-Junker“ begeisterten mit Kostüm, klasse Choreografie und schauspielerischen Elementen dreifach, die Partykracher „De Köbesse“, Bauchredner Gérard mit seinen kessen Puppen Emilio und Richie sowie die Lohmarer „KaZi-Funken Rut-Wiess“ entfachten ansteckendes Karnevalsfieber. Letztere banden zur allgemeinen Belustigung sogar Präses Caspar und den Siegburger Prinzen ein, die sie bei Tanz- und Wurfübungen Höhenluft schnuppern ließen. Nach Mitternacht wartete für die Karnevalsmajestät ein großer Gratulationschor auf, denn Frank II. feierte bei den Tönnisbergern in seinen 50. Geburtstag hinein. Als passendes Lila-Weißen-Präsent erhielt er von der närrischen Truppe aus dem ehemaligen Töpferviertel einen extra handgefertigten Siegburger Tonkrug überreicht.
Michael Caspar, (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der KG "Die Tönnisberger" e. V.)