Jan un Griet und et Dreijesteen 2020
Proklamation des Traditionspaares Jan und Griet des Reiter-Korps Jan von Werth v. 1925 e.V.
Köln. Eine grün-weiß beleuchtete Palais in der Kölner Flora ließ schon erahnen, wer heute Abend geladen hatte:Das Reiter-Korps Jan von Werth von 1925 e. V. Ein voller Saal zeigte einmal mehr, dass diese noch recht junge Veranstaltung bestens ankommt, auch wenn in diesem Jahr mehrere Veranstaltungen am 16.November gelockt haben. Seit nunmehr drei Jahren findet die feierliche Proklamation des Traditionspaares Jan un Griet bei einer edlen Veranstaltung in der Kölner Flora statt, damit wurde der Bedeutung dieses Paares mehr Aufmerksamkeit geschenkt.
Nach der Begrüßung im Foyer des großen Saals, wo die Gäste mit dem neuen Sessionsorden des Reiter-Korps überrascht wurden, begann pünktlich um 19:00 Uhr das Programm des Abends mit der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Frank Breuer, der auch schnell seine Vorstandskollegen, unter anderem Robert Lützeler (stellvertr. Vorsitzender), Martin Kremer (Schriftführer) und den Präsidenten des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, auf die Bühne rief. Denn der erste Höhepunkt des Abends stand auf dem Programm, der neugewählte Präsident Stefan Kühnapfel zog gemeinsam mit der Kinder- und Jugendtanzgruppe des Reiter-Korps auf die Bühne. Seine feierliche Vereidigung stand an, doch bevor es los gehen konnte, rief Frank Breuer noch Jürgen Blum und Jörg Mangen auf die Bühne, die Beiden spielten schließlich auch eine wichtige Rolle.
Die Hand auf der Fahne der Tanzgruppe ließ Christoph Kuckelkorn vom „künftigen“ Präsidenten den Präsidenteneid verlesen und führte ihn so in sein Amt als Präsident des Reiter-Korps offiziell ein. Wie es sich gehört, legten ihm seine Vorgänger im Amt Jürgen Blum und Jörg Mangen die Präsidenten-Kette an und aus der Hand eines „kleinen“ Von-Werthers empfing er das Zepter seines Amtes. Jetzt war er in Amt und Würden und begrüßte die Gäste im Saal. Natürlich war auch Vorgänger Jörg Mangen nicht ohne besonderen Grund auf der Bühne, denn seine Gesellschaft hatte beschlossen, dass er zum Ehrenpräsidenten des Reiter-Korps ernannt wird und so tragen nun zwei stolze Von-Werther diesen Ehrentitel, Jürgen Blum, der neun Jahre Präsident war und Jörg Mangen, der ebenfalls neun Jahre im Amt war. Ob das eine magische Zahl für das Präsidentenamt des Reiter-Korps ist?
Nachdem alle Ehrungen und Amtseinführungen geschehen waren, begeisterte die Kinder- und Jugendtanzgruppe mit ihren schnellen und kölschen Tänzen die Gäste der Flora. Da jedes Jahr immer wieder Tänzer aus Altersgründen ausscheiden, begrüßte Präsident Stefan Kühnapfel mit Tanzkorpsleiter Horst-Peter Becker einige neue Mitglieder und verlieh ihnen das Korpskreuz. Für die neuen Tänzer ein toller Moment, der unvergessen bleibt.
Nach den tollen Tänzen servierte die Küche der Flora eine köstliche Platte kölscher Tapas mit allem, was das kölsche Hätz begehrt.
Um 20:15 Uhr öffnete sich die Tür zur Terrasse und vom Eingangstor der Flora aus zogen mit klingendem Spiel und begleitet von Fackelträgern die beiden wichtigsten Menschen durch den botanischen Garten und schritten schließlich die große Freitreppe hoch zum Höhepunkt des Abends: Ihrer Proklamation, auf die alle schon so sehnsüchtig gewartet hatten. Und dann kam der Moment, den Dirk und Jackie Kenntner so lange erwartet hatten, aus den Händen von FK-Vizepräsidentin Christine Flock empfing Dirk Kenntner den Degen des Jan von Werth, von nun an ist er der staatse Kääl Jan und aus den Händen von Bürgermeisterin Elfie Scho-Antwerpes empfing Jackie Kenntner den Apfel als ihr Symbol. Zwei sympathische Menschen verkörpern das Traditionspaar, und ein ganzer Saal feierte sein Jan un Griet-Paar.
Dirk Kenntner wurde 1958 in Bonn geboren, wo er heute sein Unternehmen führt und mit seiner Frau Jackie, die 1959 in Köln-Kalk geboren wurde, auch lebt. Die Beiden lernten sich 1983 an der Universität in Bonn kennen und lieben. Jackie Kenntner betreibt ein Geschäft für Kinder- und Damenmode in Bonn-Beuel. Seit 2018 ist Dirk Kenntner Reiseoffizier des Corps à la Suite und organisiert die Corpsfahrten. In ihrer Freizeit sind die Beiden gerne mit ihrem Hund unterwegs, spielen Golf oder erkunden die Welt auf ihren Reisen. Ihrem Motto entsprechend möchten sie als Jan und Griet die Menschen wieder verbinden und so heißt es „Lachen, tanzen und singen verbindet die Menschen im Karneval“
Zur Gratulation zog es aber noch weitere (künftig) wichtige Personen auf die Bühne, das designierte Dreigestirn mit Prinz Christian II. (Krath), Bauer Frank (Breuer) und Jungfrau Griet (Ralf Schumacher) ließ es sich nicht nehmen, mit der Equipe dabei zu sein, denn sie alle Drei sind echte Von-Werther, will heißen, der Fastelovend ist fest in der Hand des Reiter-Korps, zumindest in dieser Session.
Als große Überraschung für die eigene Gesellschaft war das designierte Dreigestirn nicht mit leeren Händen gekommen und überreichte einen Scheck von 21.000,00 Euro an den Präsidenten, der sich schon den einen oder anderen Verwendungszweck überlegen wird. Aber so ist das in der Jan von Werth Familie. Nachdem das letzte Alaaf auf Jan un Griet und das designierte Dreigestirn verklungen war, zogen die Beiden mit ihrer tollen Spange durch den Saal und bedankten sich bei allen Unterstützern. Die Spange zeigt die Welt in Herzform und symbolisch alle fünf Kontinente, natürlich wird Europa durch den Kölner Dom symbolisiert.
Kölsch ging es weiter im Programm mit den Fidele Kölsche, einem Spielmannszug, der nicht nur den ganzen kölschen Fastelovend in seinen Figuren widerspiegelt, nein es ist das Kölscheste was man auf einer Sitzung oder op dr Stroß erleben kann. Mit ihrem Präsidenten Peter Hörth und dem 1. Vorsitzenden Marcel Geipel an der Spitze präsentieren die Fidele kölsche Tön, vom eigenern Lied bis hin zu Evergreens, wie der Prinz vun Krahnbäume. Zum Ende ihres Auftritts begeisterten die Fidele die Gäste im Saal total, denn sie spielten den Jan von Werth Marsch und da hielt es keinen auf seinem Platz. Das ist Fastelovend pur.
Zum Abschluss des Abends hieß es :Bühne frei für den Aufzug des Traditionskorps, der staatsen Kerle des Reiter-Korps Jan von Werth. Sie zeigten nicht nur ihr tänzerisches Können mit und ohne ihrem Tanzpaar Marketenderin Britta Schwadorf und ihrem Jung Tanzoffizier Florian Dick, sondern hatten auch einige Ehrungen und Beförderunen im Gepäck. So wurde zum Beispiel Andreas Bulich, Bauer der Session 2017, mit anderen verdienten Jecken zum Leutnant ehrenhalber, NBW-Präsident Michael Gerhold zum Oberleutnant und FK-Präsident Christoph Kuckelkorn zum Obristwachtmeister ernannt. Zahlreich auch die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft in der Gesellschaft. Auch Karnevalsurgestein King Size Dick wurde zum Leutnant ehrenhalber des Reiter-Korps ernannt.
Lange Zeit wurden die von Werther „geärgert“ von den anderen acht Traditionskorps, da sie keinen Korpskoch hatten, der im „Korps à la Köch“ mit den anderen Köchen unterwegs war, aber das hat jetzt ein Ende, denn mit Tom Troebs, Direktor des Hotels Mercure auf der Friesenstraße, wurde der erste Korpskoch ernannt, der nun für das leibliche Wohl seiner Kameraden sorgen wird. Herzlichen Glückwunsch.
Kurz vor dem Abschluss bat Präsident Stefan Kühnapfel einige Gönner auf die Bühne, darunter die Jan und Griet Paare Wolfgang und Helga Arnold (2019) und Jörg Halm (Jan 2017), um ihnen für die edlen Spenden zur Herstellung einer Korpsfahne zu danken. Sie wird ab dieser Session durch die Säle getragen. Auch Ideengeber Horst Eichholz, Kommandant des Reiter-Korps, wurde mit einer Acryl-Plakette gedankt.
Punkt 23:00 Uhr bedankte sich der Präsident bei seiner Gesellschaft, den Gästen und der offizielle Teil des Abends war beendet, dafür ging es im Foyer des Saals noch einige Zeit weiter. Bei Kölsch und mehr wurde sicherlich noch lange gefeiert, denn Gründe dafür gab´s ja genügend!
Text und Fotos: Kurt Braun für KFE