Achtung Verkehrsdurchsage:
Auf den Gängen des Gürzenich-Saals kommen Ihnen Schweinefüße und Kölsch im Eiltempo entgegen!
Herrensitzung der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V.
Köln. Bereits um 10:30 Uhr war das Foyer der guten Stube Kölns gut gefüllt mit Herren, die es kaum erwarten konnten. Doch die Wartezeit wurde auf musikalisch-kölsche Art überbrückt. Der Spielmannszug des Stadtsoldatencorps Bad Honnef, der TV Eiche Bad Honnef 1912 e.V. war mit klingendem Spiel ins Foyer gezogen und begeisterte die Herren und animierte schnell zum mitsingen. So begrüßt war die Laune des Funken-Präsidenten Heinz Günther Hunold kaum noch zu toppen. Er dankte dem TV Eiche mit zahlreichen Runden Kölsch, denn schöner kann ein solcher Nachmittag nicht beginnen. Manch einer der Herren musste förmlich gezwungen werden, nach oben in den Saal zu gehen, denn dort wartete der leckere Start der Häresitzung 2014.
1300 Hämchen mit Sauerkraut und Pürree wurden vom Team der Fa. Blatzheim im Eiltempo serviert und die Herren konnten genießen. Jochen Blatzheim, Chef der Gürzenich Gastronomie höchstpersönlich servierte den Herren ihr Essen. Da wusste er aber noch nicht, was ihn an diesem Sonntag erwarten würde. Heinz Günther Hunold, Präsident der Roten Funken, bat ihn zu sich auf die Bühne und bedankte sich für diesen tollen Service, den die Funken bereits seit Jahrzehnten mit ihren Gästen genießen können. Dafür wurde Jochen Blatzheim zum Ehren-General der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V. ernannt. Er war sichtlich sprachlos über diese Ehre und freut sich schon jetzt auf die Draumnaach im Gürzenich, wo er aus der Hand des Präsidenten seine Litewka erhalten wird.
Ein Tag, der so begonnen hatte, konnte nur noch besser werden. Literat Michael Ströter hatte ein gutes Händchen bewiesen bei der Auswahl des Programms, das um 13:00 Uhr begann und erst fünf Stunden später mit einem Nachtisch der ganz leckeren Art enden sollte.
Die Roten Funken eröffneten das Programm und präsentierten den Erfolg der Nachwuchsförderung in den eigenen Reihen. Da wibbelten zahlreich kleine Fünkchen und kleine Maries mit den großen Funken und dem Tanzpaar über die Bühne. Einfach herrlich, in diese Zukunft sehen zu können, kein Wunder, dass es den Präsidenten zu den Kleinen zog und so überreichte er an den kleinsten Funk und die kleinste Marie jeweils einen Herrenorden und einen Damenorden, in den beide noch reinwachsen können.
Die Klüngelköpp hatten die Herren schnell zum Verdauungstanz angeregt und feierten eine herrliche kölsche Fiesta op dr Bühn. Guido Cantz hatte keine Mühe die Aufmerksamkeit der Herren für sich zu gewinnen. Kein Wunder, steht er doch in dieser Session das 22. Jahr auf der Bühne und feiert so ein närrisches Jubiläum. So war der Saal nahezu vollzählig da, als es hieß „Empfangen wir Sr Tollität Luftflotte!“, wo diesmal schöne Mädels den Luftraum der Gürzenich-Bühne eroberten. Atemberaubend schnell die Akrobatik dieser Tanzgruppe. Bernd Stelter war der zweite, der ein Jubiläum an diesem Nachmittag feiern konnte, er steht seit einem Vierteljahrhundert auf kölschen Bühnen und begeistert sein Publikum.
Die Paveier sorgten wieder für sportliche Betätigung und ließen die Herren tanzen, schunkeln und mitsingen. Die Herren waren auch bei den neuen Liedern sehr textsicher. Marc Metzger, der auch 25 Jahre Bühne feiert, hatte die Herren gut im Griff und kein Auge blieb trocken bei seiner, sicher nicht ganz ernst gemeinten, Werberede für die katholische Kirche, das vierbeinige Hühnchen oder aber sein Leid mit der Ehefrau, deren Namen er seit der Hochzeit vergessen hat. Kaum verheiratet und „zack“ kam nur noch „Schatz“ aus seinem Mund.
Bevor das leckere Dessert „serviert“ wurde konnten die Herren zwei sehr unterschiedliche Fastelovendsformen erleben. Erst rockten Querbeat, die jeckste Kapelle Kölns, die Bühne und wirbelten wie wild durcheinander. Alte Lieder neu vertont kamen im Saal bombig an, aber auch der nächste Künstler, Thomas Cüpper, auch bekannt als „Et Klimpermännche“ begeistert mit seinem Akkordeon den Saal und lockte den Elferrat nach vorne. Krätzchen par Excellence wurden vom Häresitzungs-Chor unterstützt.
Dann war es endlich soweit, der letzte Gang, das Dessert, konnte aufziehen. Als Dessert servieren die Funken natürlichen keinen Pudding, nein sie präsentieren lecker Mädche den Herren. 13 Tänzerinnen der Fauth Dance Company wirbelten über die Bühne und ließen manch Männerherz schneller schlagen. Auch die Fauth Dance Company feiert in diesem Jahr einen runden Geburtstag, sie feiert ihr 50jähriges Bestehen. Von diesem Dessert konnten die Herren nicht genug bekommen.
Doch irgendwann ist es auch bei der Häresitzung der Funken soweit und der Präsident zieht die Mötz ab und beendet mit einem dreifachen Kölle Alaaf auf unsere Mutter Colonia die Sitzung. Im Foyer feierten die Herren noch etwas weiter, bevor sie den Ausgang in den umliegenden Gaststätten weiter genossen.
Text und Fotos: Kurt Braun
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