So gestärkt startete um Punkt 13:00 Uhr das Programm des Herrennachmittags mit dem gastgebenden Korps der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e. V. , die eine Überraschung für die Herren im Gepäck hatten. Nach dem Spiel des Regimentsspielmannszuges, den wibbelnden und tanzenden Funken natürlich auch das Tanzpaar Judith Gerwing und Pascal Solscheid (der Tanzoffizier hängt nach 13 Jahren und damit als dienstältester Tanzoffizier der roten Funken und überhaupt in einem Traditionskorps, seine Tanzstiefel an den Nagel).
Um diesen Abschied gebührend zu feiern, hat sich Ballettmeisterin und "Marie" Andrea Schug gemeinsam mit ihm etwas Besonderes ausgedacht, das nun auch die Herren an diesem Nachmittag erleben durften: Es hieß „Save the last Dance..“ und Pascal „et Spetzebötzje“ Solscheid tanzte nicht nur mit einer, nein mit vier seiner sechs Mariechen der letzten 13 Jahre über die Bühne. Kein Wunder, dass die Herren nach dem Ausmarsch nicht aus dem Foyer zu kriegen waren, wollten doch alle ein Foto mit dem Leckersten, was die roten Funken zu bieten hatten und haben. Tanja Wolters, Martina Pourrier-Held, Andrea Schug und Judith Gerwing schenken ihrem Offizier noch ein paar Mal den letzten Tanz, bis es dann Aschermittwoch heißt: Dat wor et. Aber bis dahin ist ja noch lange.
Präsident Heinz-Günther Hunold konnte mit Guido Cantz, Bernd Stelter, Dave Davis alias Motombo und Martin Schopps vier Top-Redner den Herren präsentieren und die Herren waren begeistert davon. Ein „Newcomer“ im Programm einer Sitzung der roten Funken war sichtlich nervös vor seinem Auftritt. J. P. „Jörg Paul“ Weber hatte ordentlich Bammel vor dem Auftritt auf der großen Bühne des Gürzenich. Gut, er ist kein unbeschriebenes Blatt und hat schon unzählige Auftritte hinter sich, 5000 Konzerte gegeben, 400 Lieder komponiert und 300 CD-Veröffentlichungen, aber allein auf der Bühne zu stehen und den Saal zu unterhalten in dieser Konstellation, das war doch etwas Neues. Aber es gab keinen Grund zur Panik, von der ersten Minute an haben die Herren ihn getragen, mit ihm kölsche Lieder gesungen und seinen Worten gelauscht, die kölscher nicht sein können. Schön, dass er diesen Schritt gewagt hat und selbst kleine Tränen der Erleichterung nahm ihm keiner übel, zeigt es doch, dass der Fastelovend Menschen auf der Bühne hat und keine Maschinen. Wie steht es so treffend auf der Homepage der Kölner-Event-Werkstatt „Kölsch bess op de Knoche“. Das war sicher nicht der letzte Auftritt auf einer Bühne im Sitzungs-Karneval.
Für musikalische Unterhaltung sorgten an diesem Nachmittag die Bläck Fööss und die Höhner, die wieder einmal bewiesen, dass die Herren nicht nur zur Berieselung kommen, nein diese Bands sorgten bei ihren Auftritten von der ersten Ton an für Partystimmung im Saal und ausgelassen sangen alle die alten und auch neuen Hits kräftig mit.
Bevor es ins große Finale ging, gab es für die Herren noch etwas fürs Auge - wirbelten doch die Cheerleader des 1. FC Köln über die Bühne und begeisterten den Saal mit Hebungen und Würfen. Es zeigte sich, dass es nicht immer Männer sein müssen, die für fliegende und überschlagende Maries zuständig sind. Einfach herrlich.
Und dann kam er, der große Gemütliche mit der Quetsch. Et Klimpermännche Thomas Küpper und seine kölschen Krätzchen sorgten für das große Finale eines super Herrennachmittag. Gemeinsam mit dem gesamten Elferrat schunkelten die Herren zu kölschen Tön und um 18:00 Uhr schloss eine sichtlich zufriedene Laachduv vun dr Ülepooz Heinz Günther Hunold die Sitzung und die Herren genossen noch das ein oder andere Kaltgetränk im Foyer oder in den umliegenden Lokalen bis zu ihrer Rückkehr nach Hause.
Text: Kurt Braun
Fotos: KFE